Mit Trailing-Stopps taktisch Gewinne mitnehmen
An der Börse geht es hoch her – trotz oder gerade wegen der chaotischen Impulse aus den USA. Vielleicht macht es bei dem einen oder anderen taktischen Investment Sinn, Gewinne zu sichern.
Unser Börsenthema des Monats: Trailing-Stop-Orders.
➡️ Du glaubst, wir stecken schon mitten in einer KI-Bubble?
➡️ Eine deiner MAG7-Aktien hat sich verdoppelt?
➡️ Dein Themen-ETF steht 30 % im Plus?
Dann ist jetzt ein guter Moment, um über Stopps nachzudenken – aber nur bei deinen taktischen Positionen. Wichtig ist die Unterscheidung: Langfristige, prognosefreie Investments bleiben unangetastet. Stopps gehören aus meiner Sicht nur zu Positionen mit einem ein- bis siebenjährigen Horizont – also taktischen, nicht strategischen Investments.
Was macht ein Trailing-Stopp?
Ein Trailing-Stopp ist eine Verkaufsorder, die sich automatisch nach oben mitbewegt, wenn der Kurs deiner Aktie oder deines ETFs steigt – der Abstand zum aktuellen Kurs bleibt dabei konstant. Fällt der Kurs, bleibt die Stoppmarke auf dem höchsten Stand und wird nicht wieder nach unten angepasst. So sicherst du laufende Gewinne ab, ohne ständig selbst reagieren zu müssen.
📊 Ein Beispiel:
Du hast eine Aktie bei 100 € gekauft.
Du setzt einen Trailing-Stopp mit 20 Prozent Abstand.
→ Du startest mit einer Stopp-Order bei 80 €.
→ Sobald der Kurs auf 120 € steigt, liegt dein Stop bei 96 €.
→ Fällt der Kurs von dort auf 96 €, wird verkauft.
→ Steigt der Kurs auf 130 €, wandert der Stopp auf 104€ mit.
→ Fällt der Kurs dann auf 104€, erfolgt die Verkaufsorder automatisch.
đź’ˇ Zwei wichtige Tipps:
- Schau auf die Volatilität! Wenn du zu eng stoppst, wirst du eventuell zu früh ausgestoppt.
Du findest diese Kennzahl auf Finanzportalen oder deinem Portfoliomanager. In unserem Beispiel liegt die Volatilität etwa bei 15 Prozent. - Nutze Prozentwerte oder feste Beträge bewusst. Beim Setzen eines Trailing-Stopp kannst du zwischen einem prozentualen Abstand (z. B. 10 %) oder einem fixen Betrag (z. B. 10 €) wählen.
Prozentualer Abstand: eignet sich bei dynamischen, stark schwankenden Aktien oder ETFs. So bleibt der Abstand zur Kursentwicklung immer proportional – dein Stopp passt sich flexibel an. Fester Betrag ist sinnvoll bei ruhigeren Werten oder wenn du eine klare Verlustgrenze kennst. Der Abstand bleibt konstant – unabhängig von der Kursentwicklung.
Trailing-Stopps helfen dir, emotionale Verkäufe zu vermeiden und trotzdem nicht ewig auf dem Hoch zu sitzen. Besonders in volatilen Märkten eine echte Unterstützung im taktischen Bereich.
Wie gehst du mit gut gelaufenen Positionen um?
Nutzt du Stopps – oder lieber Bauchgefühl.